Ausstellung Kunst-Licht 2014  06.12.2014 bis 21.12.2014 Ausstellung im GEDOK Künstlerinnenforum

Installation mit eingereichten Fotos.

Fachgruppe Fotografie/Video/Digitale Medien, Astrid Hansen, Barbara Benkert, Birgit Spahlinger, Katrin Eschenberg)


Teilnehmende Fotografinnen und Fotografen

16:34:36 Linsenbande Eduard Kafka 17:05:00 Marion Brückner 17:09:21 Carolin Lehner 17:20:53 Malin Kamlah 17:26:17 Malin Kamlah 17:33:36 Linsenbande Dr. Uwe Merkel 17:37:03 Franziska Bergmann 17:41:35 Malin Kamlah 17:42:42 Bernd George 17:49:52 Bernd George 17:52:51 Franziska Bergmann 18:06:39 Marcus Popp 18:08:19 Lena Möller 18:12:00 Marcus Popp 18:17:27 Jens Mäder 18:22:09 Jens Mäder 18:26:56 Bernd George 18:29:35 Antje Bessau 18:32:41 Georg Gerardi 18:33:33 Georg Gerardi 18:34:24 Georg Gerardi 18:35:17 Antje Bessau 18:40:42 Linsenbande Karlheinz Knoch 18:42:19 Lena Möller 18:48:25 Lena Möller 18:56:38 Heinke Rau 18:57:56 Marion Brückner 19:05:21 Carolin Lehner 19:11:25 Lena Möller 19:12:52 Heinke Rau 19:16:33 Jens Mäder 19:17:38 Carolin Lehner 19:22:44 Christina Karcher 19:24:22 Marion Brückner 19:24:33 Marcus Popp 19:25:00 Heinke Rau 19:27:21 Christina Karcher 19:31:28 Christina Karcher

 

2014 zum Kunst-Licht Projekt/ Fotokunst zum Mitmachen

 

Einführung  Birgit Spahlinger

 

projekt3drei ist der Überbegriff mehrerer geplanter Kunstprojekte der Medienfachgruppe der GEDOK Karlsruhe, die in verschiedenen Projekten mit der Zahl 3, zum Beispiel drei Stunden, drei Bilder, drei Motive, drei Personen, drei Minuten, drei Tage, drei Filme, usw., arbeitet.

Kunst-Licht ist nicht nur das erste Projekt von projekt3drei, sondern auch ein Projekt, in dem die Künstlerinnen neue Wege beschreiten. Neu einerseits deswegen, weil hier ein konzeptueller Ansatz die übliche Ausstellungspraxis ersetzt, und andererseits deswegen, weil die Künstlerinnen in dieser Ausstellung in der Rolle von Planerinnen und Moderatorinnen in einem offenen Prozess wirken, dessen Erfolg vollkommen von der Mitwirkung der Teilnehmenden abhängt. Nämlich von den Menschen, die via Facebook, Mails und Mundpropaganda zur Foto-Aktion und Ausstellung  "Kunst-Licht" eingeladen wurden, und die sich weder anmelden, noch zu einem bestimmten Treffpunkt kommen mussten. Alles basierte auf Eigeninitiative und in einer genau vorgeschriebenen Zeit, nämlich in drei Stunden. Danach sollten die Menschen ihre drei Bilder, ebenfalls bis zu einer festgelegten Deadline, hochladen, mit Passwörtern versehen und dann wieder den Künstlerinnen die Links zu ihren Bildern schicken. Das bedeutete Zeitaufwand und Einsatz auch für unsere Gäste.

Der völlig offene Prozess, der auch ein Scheitern beinhalten konnte, weil er auf die freiwillige Mitarbeit und den Einsatz zunächst unbekannter Menschen baute, findet nun in dieser Ausstellung seinen Ausdruck. Die Installation, die wir, nämlich die Künstlerinnen der Fachgruppe Fotografie, Video und digitale Medien der GEDOK Karlsruhe,  hier aufgebaut haben, ist eine Hommage an die Mitwirkung der Teilnehmenden, eine Hommage an die Eigeninitiative,  und eine Hommage an den Mut zum Risiko.

Wir sehen in dem Thema KUNST-LICHT auch einen Startpunkt für eine Diskussion, die spürbare Veränderungen der Situation künstlerischer Freiheit in der Fotografie thematisiert. 

Das wurde auch auf der Tagung „Zwischen Tabubruch und Entgrenzung“, die am 22. Oktober im Medientheater des ZKM stattgefunden hat, von einem Referenten angesprochen: Wo man man noch vor einhundertfünfzig Jahren einfach drauflos fotografieren konnte, haben wir heute die Situation einer ambivalenten Sicherheits-und Persönlichkeitsrechts-Diskussion.

Einerseits ist das Internet mit einer gewaltigen Bilderflut förmlich überschwemmt, also Bilder, die veröffentlicht werden, andererseits dürfen wir im normalen analogen Leben niemanden fotografieren, mit dem wir keine Vereinbarungserklärung unterschrieben haben, auch dann nicht, wenn jemand zufällig in ein Bild hineingeraten ist. 

Wo die Fotografin Helen Levitt* noch ihre Streifzüge durch Brooklyn unternehmen konnte und faszinierende Momentaufnahmen schuf, müssen wir uns heute der Frage stellen, weshalb so etwas nicht mehr geht.

Was bewirken Persönlickeitsrechts - Gesetze und wem nützen sie?

Trauen wir uns irgendwann nicht mehr, auf den Straßen, in denen wir leben, zu fotografieren und die Befindlichkeiten der Menschen und der Umgebung, in der sie leben, sichtbar zu machen?

Wie fühlt es sich heute an, Streifzüge durch die Straßen zu machen, mit der Kamera in der Hand;  wie ist es, wenn man sich für Licht, Beleuchtung, Kunst-Licht interessiert und Architekturaufnahmen, beleuchtete Fenster oder ganze Straßenzüge fotografiert? Gibt es nicht  längst auch dafür schon Gesetze, die es uns verbieten, während wir selbst nichtsahnend umherstreifen und vielleicht unbemerkt und ungefragt dabei beobachtet und per Gesichtserkennung fotografiert und registriert werden. Wie fühlt es sich an?

 

Helen Levitt(*1. August 1913 in Brooklyn, New York City; † 29. März 2009 ebenda) Quelle Wikipedia

 

Statements der Künstlerinnen

 

Barbara Benkert 

 

Was passiert, wenn verschiedene Karlsruher sich aufmachen, um zum Thema Kunst-Licht zu fotografieren?

Was sind meine Gedanken zum Thema Kunst-Licht als Lichtdesignerin und Lichtkünstlerin?

Ein Kollege, der sich Lichtdesigner nennt, hat einmal behauptet: Licht braucht man nicht zu gestalten, es geht ja geradeaus. Das hat mich etwas schockiert. Zunächst hat er recht: Licht ist ausgehend von seiner Quelle berechenbar, es strahlt tatsächlich geradeaus und scheint zuerst einmal rigoros einfach zu sein.

Doch dann kommt das, was wir sehen: es trifft auf die materielle Welt, strahlt durch die unendliche Vielfalt von Luft und Wasser, Glas und Kunststoff. Ein unerschöpfliches Reservoir an Phänomen, Farben, Stimmungen und Eindrücken entsteht. Was gibt es Schöneres und Grundlegenderes als das natürliche Licht? Es ist tief in unser Wesen eingebrannt. Wir sind daraufhin entwickelt oder geschaffen. Es ist spirituelle Dimension und Ursprung.

Das künstliche Licht ist nun unser eigenes Werk. Doch wo fängt es an? bereits beim Kienspahn, bei der Fackel, bei der Kerze oder erst bei der Bogenlampe im elektrischen Zeitalter? Ab wann wurde das Licht künstlich? Das künstliche Licht hat uns vom natürlichen Tag- und Nachtrhythmus unabhängig gemacht. Die Nacht ist ein Lebensraum des Menschen geworden, vielleicht auch ein menschlicherer. Es ist sehr praktisch und wirtschaftlich. Auch das künstliche Licht wird lebendig, dank der Natur der nächtlichen Welt: Wind, Wetter, Luft, und den unzähligen Materialien und dem Mensch selbst. Es hat seinen eigenen Zauber. Nehmen wir den Zauber wahr oder laufen wir mit "vollem" Kopf daran vorbei?

Wann wird Licht zur Kunst? Licht wird für mich zur Kunst, wenn wir es bewusst wahrnehmen Das, was uns wichtig erscheint auswählen, ausdrücken und zeigen. Jedes Bild existiert erst durch künstliches oder natürliches Licht. Die Fotografie lebt vom Licht. Das auf Fotos dargestellte Licht ist nicht das Licht, das wir gesehen haben. Eine Kamera sieht anders und bildet anders ab als es in unserem Auge geschieht. Um so interessanter ist fotografiertes Licht. Der Fotoapparat ist ein Instrument der Bewusstmachung. Was und warum wurde es ausgewählt? Es ist die eigene Stimmung, der persönliche Anspruch, die subjektive Aussage, der individuelle Blick, die vielfältige Entdeckung, der Zauber menschengemacht oder natürlichen Ursprungs im allnächtlichen Drinnen und Draußen.

Ich freue mich auf die vielfältigen Perspektiven dieser offenen Aktion in Karlsruhe, auf die Mitkünstler, die ihre persönlichen Wahrnehmung weitergeben und uns bereichern werden. Ich freue mich auch, am Konzept und in der Ausstellung gestaltend dabeizusein.

 

Katrin Eschenberg

 

Kunst - Licht - Kunst

Licht – Kunst – Licht

 

Wie sieht das Bekannte im Kunst-Licht aus?

Wie sieht das Bekannte im Licht der Kunst aus?

Wechselt mit dem Licht die Perspektive?

Auf die Dinge?

Auf das Leben?

Astrid Hansen

 

Licht gewinnen

Licht verfolgen

Licht setzen Licht formen

Licht belichten

Licht spiegeln

Licht festhalten Licht zurückwerfen

Licht im Raum

Meer aus Licht

Übersehenes sichtbar machen

 

 

Birgit Spahlinger

 

Wo das Licht göttlich ist

erscheint nichts in einem anderen Licht

Wir träumen von diesem Licht

aber solange wir es nicht bekommen

wollen wir es wenigstens hell haben